23.07.2024
Teil 4 unserer Deepdive-Serie zur CSRD: Verknüpfung von ESRS 2 mit sektorspezifischen Anforderungen
In unserem heutigen Blogbeitrag setzen wir unsere detaillierte Betrachtung der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) fort. Nachdem wir die Grundlagen von ESRS 2 – Allgemeine Offenlegungen abgedeckt haben, konzentrieren wir uns nun auf die Integration dieser allgemeinen Anforderungen in sektorspezifische Kontexte, und darauf wie Unternehmen diese Standards in verschiedenen Branchen anwenden können.
Sektorspezifische Standards sind darauf ausgelegt, die einzigartigen Herausforderungen und Chancen verschiedener Industriezweige zu adressieren. Während ESRS 2 allgemeine Richtlinien bietet, die branchenübergreifend gelten, erfordern spezifische Sektoren wie Energie, Finanzdienstleistungen oder die Fertigungsindustrie oft detailliertere Berichte über ihre nachhaltigkeitsbezogenen Aktivitäten und Auswirkungen.
1. Anpassung der Strategie an Branchenerfordernisse: Unternehmen müssen ihre Geschäftsmodelle und Strategien so gestalten, dass sie nicht nur allgemeine Nachhaltigkeitsziele berücksichtigen, sondern auch spezifische sektorale Herausforderungen und Chancen. Dies beinhaltet, dass Unternehmen ihre Materialitätsbewertungen und die daraus resultierenden Strategien und Zielsetzungen so anpassen, dass sie den spezifischen Anforderungen ihrer Branche gerecht werden.
2. Detaillierte Berichterstattung über sektorspezifische Risiken und Chancen: Die in ESRS 2 geforderten Offenlegungen zu Risiken und Chancen müssen in der sektorspezifischen Berichterstattung weiter ausgebaut werden, um die besonderen Risiken und Chancen, die bestimmte Branchen prägen, zu reflektieren. Zum Beispiel müssen Unternehmen im Energiesektor spezifische Informationen über ihre CO2-Emissionen und ihre Bemühungen zur Reduzierung dieser Emissionen liefern.
3. Entwicklung sektorspezifischer Kennzahlen: Neben den allgemeinen Kennzahlen, die in ESRS 2 festgelegt sind, müssen Unternehmen zusätzliche, auf den Sektor zugeschnittene Kennzahlen entwickeln und offenlegen. Diese Kennzahlen helfen, die Leistung in Bereichen zu messen, die für bestimmte Branchen besonders relevant sind, wie zum Beispiel Wasserintensität in der Getränkeindustrie oder Abfallmanagement in der Fertigung.
Energiebranche: Energieunternehmen können detailliert berichten, wie sie in nachhaltige Energien investieren, ihre Emissionen senken und mit regulatorischen Anforderungen umgehen. Sie sollten auch ihre Fortschritte im Hinblick auf die Energiewende und die Resilienz ihrer Infrastruktur gegenüber klimatischen Veränderungen darstellen.
Finanzdienstleistungen: Banken und Versicherungen können offenlegen, wie sie Nachhaltigkeitskriterien in ihre Investitionsentscheidungen integrieren und wie sie die Nachhaltigkeitsrisiken in ihren Portfolios managen. Dies umfasst auch Informationen darüber, wie diese Institutionen durch Finanzprodukte zur Förderung nachhaltiger Projekte beitragen.
Fertigungsindustrie: Hersteller können ihre Prozesse zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs und zur Minimierung der Umweltauswirkungen ihrer Produktionsaktivitäten beschreiben. Zudem ist es wichtig, dass sie darlegen, wie sie die Kreislaufwirtschaft in ihre Betriebsabläufe integrieren.
Die Anwendung von ESRS 2 in Verbindung mit sektorspezifischen Anforderungen erfordert eine sorgfältige Anpassung und detaillierte Kenntnisse der branchenspezifischen Herausforderungen. Dies gewährleistet, dass die Nachhaltigkeitsberichterstattung nicht nur den regulatorischen Anforderungen entspricht, sondern auch wertvolle Einblicke in die tatsächlichen Nachhaltigkeitsleistungen der Unternehmen bietet. Im nächsten Beitrag unserer Deepdive-Serie werden wir das Thema ESRS E1 – Klimawandel behandeln, welches eine zentrale Rolle in der Berichterstattung über Umweltaspekte spielt. Bleiben Sie dran, um tiefer in die spezifischen Anforderungen und Implementierungen dieses wichtigen Kriteriums einzutauchen.
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