28.02.2024

EU-Taxonomie: Taxonomiefähige vs. Taxonomiekonforme Aktivitäten

Bewertung von Aktivitäten nach EU-Taxonomie

Die EU-Taxonomie ist ein ambitioniertes Instrument der Europäischen Union, das darauf abzielt, den Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft zu beschleunigen, indem es klare Richtlinien dafür vorgibt, welche Investitionen als ökologisch nachhaltig gelten. In unserem Blogbeitrag “EU-Taxonomie: Das System für nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten” gehen wir genauer auf die Inhalte und Anwendungen der EU-Taxonomie ein.

In der Diskussion um die EU-Taxonomie tauchen oft die Begriffe "taxonomy eligible" (taxonomiefähig) und "taxonomy aligned" (taxonomiekonform) auf. Diese Konzepte sind zentral für das Verständnis, wie Unternehmen und ihre Aktivitäten im Rahmen der EU-Taxonomie bewertet werden. Im folgenden finden Sie eine Erläuterung der Unterschiede und deren Bedeutung:

 

Taxonomiefähige Aktivitäten ("Taxonomy Eligible")

Taxonomiefähige Aktivitäten sind solche, die grundsätzlich in den Anwendungsbereich der EU-Taxonomie fallen und das Potenzial haben, zu einem oder mehreren der sechs festgelegten Umweltziele beizutragen. Diese Aktivitäten sind nicht per se nachhaltig oder konform mit der Taxonomie, sondern sie erfüllen grundlegende Kriterien, die sie für eine weitere Bewertung im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeit qualifizieren. Beispiele für taxonomiefähige Aktivitäten könnten die Erzeugung erneuerbarer Energien, die Entwicklung nachhaltiger Verkehrsmittel oder die Herstellung von Produkten mit recycelten Materialien sein. Der Status als "taxonomiefähig" ist somit der erste Schritt, um zu bestimmen, ob eine wirtschaftliche Tätigkeit potenziell zur Erreichung der Umweltziele der EU beitragen kann.

 

Taxonomiekonforme Aktivitäten ("Taxonomy Aligned")

Im Gegensatz dazu sind taxonomiekonforme Aktivitäten solche, die nicht nur taxonomiefähig sind, sondern auch die spezifischen technischen Screening-Kriterien der EU-Taxonomie erfüllen. Diese Kriterien sind detaillierte Vorgaben, die sicherstellen sollen, dass die Aktivitäten einen substantiellen Beitrag zu einem der Umweltziele leisten und dabei keine erhebliche Beeinträchtigung ("Do No Significant Harm"-Prinzip) der anderen Ziele verursachen. Zusätzlich müssen diese Aktivitäten bestimmte Mindeststandards in Bezug auf soziale und Governance-Aspekte erfüllen. Taxonomiekonforme Aktivitäten sind also jene, die vollständig mit den Anforderungen der EU-Taxonomie übereinstimmen und als nachhaltig anerkannt werden. Ein Beispiel hierfür wäre die Erzeugung von Energie aus Windkraft, die nicht nur erneuerbar ist, sondern auch unter Einhaltung strenger Umweltstandards und ohne negative Auswirkungen auf die Biodiversität erfolgt.

 

Bedeutung der Unterscheidung

Die Unterscheidung zwischen "taxonomy eligible" und "taxonomy aligned" ist für Unternehmen und Investoren von entscheidender Bedeutung, da sie Aufschluss darüber gibt, welche Aktivitäten nicht nur das Potenzial für Nachhaltigkeit haben, sondern auch den strengen Anforderungen der EU-Taxonomie genügen. Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie ihre Aktivitäten und Investitionen nicht nur daraufhin überprüfen müssen, ob sie in den Anwendungsbereich der Taxonomie fallen, sondern auch, ob sie den detaillierten Kriterien für einen substantiellen Beitrag zu den Umweltzielen entsprechen.

Für Investoren bietet diese Unterscheidung eine wichtige Orientierungshilfe, um nachhaltige Investitionsmöglichkeiten zu identifizieren und das Risiko von Greenwashing zu minimieren. Taxonomiekonforme Aktivitäten bieten eine höhere Sicherheit in Bezug auf ihre Nachhaltigkeitsmerkmale und stehen im Einklang mit den wachsenden regulatorischen Anforderungen und den Erwartungen der Stakeholder an eine verantwortungsvolle Geschäftsführung.

 

Fazit

Insgesamt trägt die Klarheit über diese Konzepte dazu bei, den Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft zu unterstützen, indem sie Unternehmen und Investoren klare Richtlinien für die Bewertung und Berichterstattung von nachhaltigen Aktivitäten bietet. Die EU-Taxonomie und ihre Kriterien für "taxonomy eligible" und "taxonomy aligned" Aktivitäten spielen somit eine zentrale Rolle in der europäischen Nachhaltigkeitsagenda.

 

 

 

 

 

 

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