30.10.2024
Nachhaltige Unternehmensführung ist längst mehr als ein Trend – sie ist eine Notwendigkeit und eine Verpflichtung gegenüber der Umwelt, der Gesellschaft und zukünftigen Generationen. In Deutschland hat sich der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) als eine zentrale Richtlinie etabliert, die Unternehmen aller Größen und Branchen einen klaren Rahmen für die Nachhaltigkeitsberichterstattung bietet. Der DNK hilft, komplexe ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) in die Praxis umzusetzen und sich an den Anforderungen der EU-Regulierungen zu orientieren.
Dieser Beitrag richtet sich an Unternehmen, die ihre Nachhaltigkeitsstrategie vertiefen und systematisch umsetzen möchten. Wir erklären, wie der DNK aufgebaut ist, welche DNK-Kriterien für die Berichterstattung wichtig sind und wie der Kodex hilft, einen strukturierten und rechtskonformen DNK-Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen.
Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) wurde 2011 vom Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) entwickelt und bietet eine klare und leicht zugängliche Struktur, um Nachhaltigkeit zu messen und zu kommunizieren. Der DNK dient als öffentlich zugänglicher Berichtsstandard, der es Unternehmen ermöglicht, ihre Fortschritte und Herausforderungen im Bereich Nachhaltigkeit transparent darzustellen. Zudem erfüllt der DNK die Anforderungen der EU-Berichtspflichten zur nichtfinanziellen Berichterstattung und wird von zahlreichen Unternehmen als Grundlage für ihre Nachhaltigkeitsberichte genutzt.
Der DNK gliedert sich in 20 Kriterien, die in die vier Hauptbereiche Strategie, Prozessmanagement, Umwelt und Gesellschaft unterteilt sind. Diese Struktur ermöglicht es Unternehmen, ihre Maßnahmen systematisch und umfassend darzustellen und zu reflektieren.
Im Bereich „Strategie“ dokumentiert ein Unternehmen seine langfristigen Nachhaltigkeitsziele und beschreibt, wie es Nachhaltigkeit in seine Gesamtstrategie integriert. Außerdem werden die wichtigsten ökologischen und sozialen Themen für das Unternehmen und die Stakeholder definiert und erläutert, wie sie in die Entscheidungsprozesse eingebunden werden sollen.
Der Teil Prozessmanagement beschreibt die internen Prozesse, mit denen Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen und sicherstellen, dass Nachhaltigkeit im Alltag verankert ist. Wichtige Aspekte sind hierbei:
Verantwortung: Zuordnung von Verantwortlichkeiten für Nachhaltigkeit innerhalb des Unternehmens.
Kontrolle: Mechanismen zur Überprüfung und Sicherstellung der Einhaltung der Nachhaltigkeitsziele.
Regeln und Prozesse: Implementierung und Dokumentation von Richtlinien und Prozessen, um Nachhaltigkeitsaspekte in die Unternehmensführung einzubinden.
In diesem Bereich werden ökologische Aspekte des Geschäftsbetriebs erfasst. Relevante Kriterien sind:
Ressourcenschonung: Darstellung, wie das Unternehmen Ressourcen effizient einsetzt und Abfälle minimiert.
Klimarelevante Emissionen: Erfassung und Senkung von Treibhausgasemissionen, um Klimaziele zu erreichen.
Umweltmanagement: Einführung von Managementsystemen zur Überwachung und Reduzierung ökologischer Auswirkungen.
Der Bereich „Gesellschaft“ im DNK betrachtet den sozialen Einfluss des Unternehmens, wie die Beziehung zu Mitarbeitern, Lieferanten und der Gemeinschaft.
Beschäftigung: Förderung von Arbeitsbedingungen, die mit den Bedürfnissen der Mitarbeitenden in Einklang stehen.
Chancengerechtigkeit: Förderung der Vielfalt und Gleichstellung im Unternehmen.
Menschenrechte: Achtung und Schutz der Menschenrechte in der gesamten Lieferkette und im Unternehmensalltag.
Die Erstellung eines DNK-Nachhaltigkeitsberichts ist für viele Unternehmen der erste Schritt, ihre Nachhaltigkeitsleistungen messbar und transparent zu gestalten. Der Bericht kann entweder als eigenständiges Dokument oder als Teil des Geschäftsberichts veröffentlicht werden und stellt sicher, dass alle relevanten ESG-Themen abgedeckt sind.
Vorteile eines DNK-Nachhaltigkeitsberichts:
Die Integration der DNK-Kriterien in die Unternehmensstrategie und die tägliche Praxis kann eine Herausforderung darstellen. Es ist ratsam, Unterstützung von ESG-Experten in Anspruch zu nehmen, um sicherzustellen, dass die Maßnahmen effektiv sind und die Anforderungen erfüllt werden.
Einige Tipps zur erfolgreichen Implementierung der DNK-Kriterien:
Klarheit und Zielsetzung: Definieren Sie klare Nachhaltigkeitsziele, die mit den Kernbereichen des DNK übereinstimmen.
Transparenz schaffen: Kommunizieren Sie Ihre Nachhaltigkeitsmaßnahmen intern und extern, um das Vertrauen von Stakeholdern zu gewinnen.
Regelmäßiges Monitoring und Reporting: Etablieren Sie Kontrollmechanismen, um Ihre Fortschritte regelmäßig zu überwachen und Anpassungen vorzunehmen.
Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex ist ein essenzielles Instrument für Unternehmen, die ihre Nachhaltigkeitsstrategie weiterentwickeln und ihre Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft wahrnehmen wollen. Durch die klar definierten DNK-Kriterien ermöglicht der Kodex eine umfassende, standardisierte und überprüfbare Berichterstattung, die den Anforderungen von Stakeholdern und Regulierungsbehörden gerecht wird.
Ein DNK-Nachhaltigkeitsbericht schafft nicht nur Transparenz, sondern positioniert das Unternehmen als verantwortungsvollen und zukunftsorientierten Akteur. Die Implementierung der DNK-Kriterien ist ein fortlaufender Prozess, der durch gezielte Planung, interne Strukturen und externe Expertise unterstützt werden kann. Unternehmen, die den DNK als Rahmen nutzen, profitieren langfristig von einer besseren Risikosteuerung, gestärkter Reputation und einer nachhaltigeren Wertschöpfung.
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